GWTF-Jahrestagung in Kooperation mit dem Institut für Soziologie der TU Berlin Berlin, 07. und 08. November 2019 The politics of STS: |
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Call for Papers (pdf) | Programm (pdf) | Programm Organisation: Stefan Böschen, Eva Geisberger, Katharina Kinder-Kurlanda, Martin Meister und Jan-Hendrik Passoth Forschungsfelder, die sich mit Wissenschaft und Technik befassen, wie etwa STS, Technikfolgenabschätzung oder Hochschulforschung, haben nicht nur einen analytischen, sondern oftmals ebenso einen Gestaltungsanspruch. Deshalb stellen sich fortlaufend Fragen nach den eigenen normativen Prämissen. Davon gibt nicht nur das frühe Engagement von STS-Forscher*innen für politische Positionen epistemischer Inklusion ein beredtes Zeugnis, sondern ebenso die verschiedenen Stufen selbst-reflexiver Debatten, wie die Gegenüberstellung von "low church versus high church" oder die um eine "third wave of science studies". Allerdings, so die Ausgangsthese für diese Veranstaltung, haben sich die sozialen Koordinaten für solche Debatten verändert, weshalb sie neu zu führen sind. In der Gegenwart gibt es eine Reihe von wichtigen Verschiebungen. Anfänglich traten STS-Forscher*innen insbesondere als kritisch-distanzierte bzw. kritisch-engagierte Beobachter*innen der Entwicklung von Wissenschaft in modernen Gesellschaften auf. In den den letzten 20 Jahren hat sich der Blickwinkel dadurch verändert, dass die unterschiedlichen Formen von Wissenschafts- und Technikforschung mit ihrer Expertise immer stärker in wissenschafts- und innovationspolitische Kontexte eingebunden wurden. Aufschlussreich sind hier, um nur zwei Beispiele zu nennen, etwa die Integration von Expertise der Wissenschafts- und Technikforschung auf der Ebene der EU-Kommission, oder die Aktivitäten des BMBF zur Nutzung dieser Expertise für eine verbesserte Governance von Hochschulen. Betrachtet man die gegenwärtigen, geradezu tektonisch zu nennenden Verschiebungen in der Forschung, die je nach Proponenten und funktionalem Ziel als "transformative", "integrative" oder "missions-getriebene" Forschung klassifiziert werden, dann wird deutlich, dass diese Verschiebungen die Frage nach den normativen Prämissen der Wissenschafts- und Technikforschung neu auf die Agenda setzen. Analysierte man lange Zeit die Politik von Expertise und Wissenschaft, so stellt sich jetzt - in guter selbst-reflexiver Manier - unter nun veränderten Bedingungen erneut die Frage nach der Politik von Wissenschafts- und Technikforschung selbst (vgl. aktuell in der TA der Schwerpunkt "Normativität in der Technikfolgenabschätzung" in TATuP 2019). Welche Varianten von Politik zeigen sich in den verschiedenen Formen von Wissenschafts- und Technikforschung? Diese Frage ergibt sich zum einen daraus, dass normative Orientierungen typischerweise implizit sind, zum anderen aber auch durch die Übernahme von Konzepten aus den untersuchten Feldern (z.B. "Value bey Design" oder "Nachhaltigkeit"), die normative Prämissen transportieren. Welche Konsequenzen sind damit für die eigene Forschung, Expertise und Entwicklung als Forschungs- und Wissensfeld verbunden? Diese Problemstellung soll im Rahmen der Tagung ausgeleuchtet werden, indem Beiträge zu folgenden Fragebereichen Bezug nehmen, gerne aber auch eigene Akzentsetzungen vornehmen:
Anhand dieser Fragebereiche soll die normative Herausforderung für die verschiedenen Varianten der Wissenschafts- und Technikforschung reflektiert werden, die aus dem zunehmenden ‚Eingemischtsein' in Prozesse von Innovation und Transformation resultieren. Ziel der Tagung ist es, die normativen Prämissen von Wissenschafts- und Technikforschung sichtbar zu machen und daraus resultierend Ansatzpunkte für eine reflektierte Selbstpositionierung zu entwickeln. Beitragsvorschläge erbeten bis 20. Juli 2019 an Stefan Böschen(stefan.boeschen@humtec.rwth-aachen.de).
Tagungsort:
Anmeldung: formlos per E-Mail an digital@mcts.tum.de.
Während der Tagung können Kinder von Referentinnen und Referenten betreut werden.
Donnerstag, 07.11.2019 10:00 Ankommen 10:15 Begrüßung und Einführung in das Tagungsthema Widersprüche: Zusammenarbeit 10:30 Jörg Niewöhner (HU Berlin): 11:15 Franz Seifert: Widersprüche: Kritik 12:00 Filippo Reale (Goethe-Universität Frankfurt am Main): 12:45 Peter Wehling (Goethe-Universität Frankfurt am
Main): 13:30 Mittagspause Kontrollversuche: Positionierungen 15:00 Linda Nierling und Leonhard Hennen (Karlsruhe Institute of Technology): 15:45 Alexandra Hofmänner (Universität Basel): 16:30 Kaffeepause Kontrollversuche: Experimente 17:00 Tomás Sánchez Criado (HU Berlin): 17.45 Judith Igelsböck (Technische Universität München): 18:30 Pause 19:00 Mitgliederversammlung der GWTF Anschließend Gemeinsames Abendessen
Freitag, 08.11.2019 Kontrollversuche: Problematisierungen 09:00 Ingmar Lippert (ITU Copenhagen), Tahani Nadim (HU Berlin) und Arno Simons (DZHW) 09:45 Sebastian Pfotenhauer und Alex Wentland (Technische Universität München): 10:30 Kaffeepause Gestaltungsansprüche: Forschungsstrategien 11:00 Wolfgang Krohn (Universität Bielefeld): 11:45 Anton Schröpfer (Technische Universität München): 12:30 Mittagspause Gestaltungsansprüche: Engagement 13.30 Estrid Sørensen (Ruhr-Universität Bochum): 14:15 Jan-Peter Voss (Technische Universität Berlin): 15:00 Ende der Jahrestagung 15:30 Workshop: 19:00 Workshopende
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